DER KOMPONIST

GEORGES BIZET

Wirklich glücklich ist der französische Komponist Georges Bizet wohl selten. So schreibt er einem Freund Edmond Galabert: «Ich bin buchstäblich erschöpft – mein Leben hat nichts Angenehmes – gerade habe ich das vierhändige Arrangement von Hamlet fertig. Was für eine Fronarbeit!»

Ein dreijähriges Stipendium in der prächtigen Villa Medici in Rom hat er sich anders vorgestellt. Eigentlich möchte er dort unbeschwert von materiellen Sorgen als Träger des Rom-Preises nur ab und zu mal eine Kreation nach Hause schicken und freut sich auf eine steile Karriere nach seiner Rückkehr nach Frankreich.

Aber daraus wird erstmal nichts. Von früh bis spät muss der junge Paris-Heimkehrer sein Dasein mit mühsamen Transpositionen, Umschreibungen von Opernpartituren für einzelne Instrumente, Orchestrierungen, ja sogar Klavierunterricht fristen.

Seinen größten Erfolg landet Bizet erst kurz vor seinem Tod. Die Uraufführung seiner Oper «Carmen» am 3. März 1875 in der Opéra-Comique wird eher ablehnend aufgenommen. Bald darauf wird Carmen jedoch zu einem der größten Erfolge der Operngeschichte.
Auch heute noch gehört Carmen zu den beliebtesten und meist aufgeführten Werken des Opernrepertoires. Die berühmten Arien «Habanera» und «Toreador» entwickelten sich zum Ohrwurm, den auch heute noch wohl fast jeder mitsingen kann.

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